Seit dem Schuljahr 2011/2012 ist das ASG teilnehmende Schule am buddY-Programm.
Initiator und Hauptförderer des buddY-Programms ist die Vodafone Stiftung Deutschland.
Unter dem Leitsatz Aufeinander achten, füreinander da sein, miteinander lernen versteht sich das buddY-Programm als peergroup-orientiertes Bildungsprogramm zur Förderung und Entwicklung persönlicher Handlungskompetenzen.
Um dieses Konzept an unserer Schule zu etablieren, haben wir – Frau Dr. Lienert und Frau Reisener – an einer eineinhalbjährigen Ausbildung, die von Moderatoren der Vodafone Stiftung und dem Land NRW geleitet wurde, teilgenommen. Die in der Ausbildung gewonnenen Erfahrungen wurden nahezu zeitgleich in die Praxis umgesetzt, indem wir zusammen mit unseren Schülern seit dem Schuljahr 2012/2013 buddY-Projekte an unserer Schule installieren.
Dabei stützen sich die Projekte in erster Linie auf die persönlichen Handlungskompetenzen von Schülern. Wir fördern diese Kompetenzen in speziellen workshops, die den Projekten vorgeschaltet sind und sensibilisieren dabei die Schüler für ihre zukünftigen Aufgaben.
Einhergehend damit zeigen sich neue Handlungsmöglichkeiten für Lehrkräfte, weil die Berücksichtigung der einzelnen Schülerkompetenzen und deren Partizipation an der Unterrichtsgestaltung zu neuen Formen im Umgang mit Schülern führt. Somit trägt das buddY-Programm wesentlich zur Schulentwicklung bei.
Das buddY-Programm basiert auf vier Qualitätsleitzielen
- Peergroup Education
…meint, das Teilen, Vermitteln und/oder Lehren von Verhaltensweisen, Erfahrungen, Werten und Wissen innerhalb einer Gruppe von Gleichgesinnten oder Gleichaltrigen. Besonders wirksam wird sie beim Helfen, Beraten und Lösen von Lebensanforderungen. - Partizipation
…meint, dass Individuen oder Gruppen freiwillig aktiv werden mit dem Ziel, eine Situation oder einen Sachverhalt, von dem sie betroffen sind, zu verändern bzw. zu verbessern und Verantwortung für das Gemeinsame zu übernehmen. Dies wird in der Coach-Haltung deutlich. - Lebensweltorientierung
…meint die Anknüpfung an das Alltagsgeschehen und die Erfahrungen der an Schule Beteiligten und schafft Möglichkeiten zur aktiven Teilhabe. Dabei geht es um die Lösung realer Probleme und die Reflektion der Lösungsfindung. - Selbstwirksamkeit
…meint das Vertrauen in die persönlichen Kompetenzen, Situationen, Schwierigkeiten, Angelegenheiten aus eigener Kraft meistern zu können. Dazu gehört die Annahme, als Person gezielt positiven Einfluss auf die Dinge und die Welt nehmen zu können.
Wir wollen besonders Schüler der Mittelstufe für ein Engagement im buddY-Sinne erreichen. Unserer Meinung nach zeigen wir den Schülern der Mittelstufe durch die Übertragung von Verantwortung, dass wir ihre Stärken und Kompetenzen wertschätzen und für unsere Schule für wichtig halten. Vorrangig sprechen wir deshalb die Schüler der neunten Klassen an, sich als buddYs ausbilden zu lassen. Folglich geben wir ihnen Gelegenheit nach der theoretischen Ausbildung als buddy, sich im Sinne der buddY-Leitziele in der Schule zu engagieren und ihre persönlichen Kompetenzen für andere Schüler einzusetzen.
Welche Projekte sich dabei herauskristallisieren, hängt ganz von den Konzeptideen der Schüler ab. So starteten wir zunächst (2012/13) mit einem Theater-Projekt für Schüler der Unterstufe. Im darauffolgenden Schuljahr (2013/14) sind vier Projekte durchgeführt worden. Neben einem Theater-Projekt gab es ein Selbstverteidigungs-Projekt, ein Informatik-Projekt und ein Schach-Projekt. Die Resonanz auf dieses Angebot war bei allen vier Projekten sehr groß und bestätigte eines der Leitziele – die Selbstwirksamkeit. Erfreulich war in diesem Jahr auch, dass sich nicht nur Mädchen für das buddY-Projekt interessierten, sondern drei Gruppen von Jungen geleitet wurden. Schüler, die im vorherigen Jahr noch selbst Teilnehmer eines buddy-Projektes waren, ließen sich jetzt als buddYs ausbilden und übernahmen damit Verantwortung für ein eigenes Projekt. Jüngere Schüler signalisierten, dass sie gerne in der neunten Klasse ein buddY-Projekt leiten wollen.
Im jetzigen Schuljahr (2014/15) haben wir zusätzlich zu den freien buddY-Projekten die Patenschülerinnen* der fünften und sechsten Klassen in das Programm eingebunden Folglich haben wir allein über dreißig Schülerinnen, die sich über zwei Jahre mit den Schülern der Erprobungsstufenklassen treffen und ihnen besonders am Anfang der Schulzeit helfen sich am ASG zurechtzufinden oder bei der Organisation von Klassenfesten, Fussball- und Völkerballturnieren zur Seite stehen. Die neuen Projekte für dieses Schuljahr befinden noch in der Planungsphase. Vorgesehen sind: ein NaWi-Projekt, ein Informatik-Projekt, ein Schülerzeitungs-Projekt und ein Tanz/Theater-Projekt. Wir hoffen, dass sich das Engagement der buddYs auch in diesem Jahr wieder auszahlen wird, indem viele jüngere Schüler an den Projekten teilnehmen werden.
Am Ende eines jeden Schuljahres werden die buddYs im Rahmen einer schulinternen Feier geehrt und bekommen eine Urkunde der Vodafone Stiftung und je nach Projektart ein Geschenk überreicht, womit ihr Einsatz geschätzt und dokumentiert wird.
Dr. U. Lienert und U. Reisener
buddY coaches am ASG
*Patenschaften sind seit Jahren in der Erprobungsstufe etabliert.