Einige Schülerinnen und Schüler nahmen vor Kurzem an einem Poetry-Slam-Workshop mit Marian Heuser teil. Das Thema: Heimat.
Ein Tipp für alle Interessierten: Am 20.10.17 findet ab 18 Uhr der Heimatslam im Lüdenscheider Kulturhaus statt. Hier präsentieren Sarina Twarz, Maya Hendel und Luise Wolff ihre im Workshop entstandenen Texte, die von den Teilnehmern als Gewinner gekürt wurden. Der Eintritt ist frei.
Ein Bericht von Rebecca Kornblum (Q1):
Es ist ein typischer Dienstagmorgen am ASG, die Glocke ruft zum Unterricht und die Schüler begeben sich zu ihren Kursräumen. Jedoch gibt es ein paar Ausnahmen. So betrete ich zum Beispiel, anstatt brav im Englischunterricht zu sitzen, einen Klassenraum und setzte mich. Mit mir gemeinsam sitzen im Raum mehrere Schüler verschiedenster Jahrgangsstufen, allerdings alle mit einem Tagesziel: schreiben. Mit uns gemeinsam ist dort Alena Schäfer anzutreffen, die, wie stets, gut gelaunt und fröhlich wirkt. Und dann schneit ein junger Mann herein, breit grinsend, mit Käppi und einem lockeren „Morgen!“ auf den Lippen. Es ist Marian Heuser, Poetry-Slammer, Autor, Moderator und unser Lehrmeister für den heutigen und den morgigen Tag.
Nachdem wir uns alle kurz einmal beschnuppert haben, gibt uns Marian als kreativen Denkanstoß eine Kostprobe seiner Kunst: es ist beeindruckend und faszinierend, wie rhythmisch und gleichzeitig glaubwürdig er sich und seinen Text präsentiert und wir alle sind in seinen Bann gezogen.
Danach werden wir erst einmal darin eingewiesen, was ein Poetry-Slam überhaupt sein soll und nachdem wir unsere kurze und dennoch informative Theoriestunde beendet haben, geht es ans Eingemachte: Marian gibt uns die Aufgabe, uns einen Namen, einen Beruf und ob die Person ihren Beruf liebt oder hasst, auszudenken und diese dann, sehr zu unserem erstmaligen Schrecken, mit dem Nachbarn auszutauschen. Anschließend soll eine Form der Kurzgeschichte oder eines Monologes zu schreiben und dann auch vorzutragen. Zu Marians Überraschung erklären sich fast alle bereit, ihr Werk vorzustellen, ich eingeschlossen. Begeistert von unserem Talent und motiviert durch das positive Feedback geht es weiter.
Wir schauen uns den Bereich Lyrik genauer an, und zwar nicht nur nach Schulmanie mit Reimschema und Co., sondern mit dem Fokus auf Tiefe, Stimmung und Gefühl. Danach geht es erneut ans Schreiben und erneut sind die Ergebnisse zahlreich und äußerst zufrieden stellend. Dann, als krönenden Abschluss, gönnen wir uns noch ein paar Denkanstöße von den ganz Großen der Branche, wenn auch nur auf Video.
Inspiriert geht es nach Hause, wo wir alle uns bereits ein paar Gedanken machen, denn der folgende Tag ist besonders wichtig: es wird der Finaltext geschrieben, der vorgetragen und eventuell ausgewählt wird, um bei dem Heimat-Slam, eine Idee des Heimatbundes, vorgeführt zu werden.
So beginnt nun auch der nächste Tag äußerst angenehm und während wir unsere Ideen in Worte und Satzgebilde fassen, schießt uns noch etwas anderes durch den Kopf, denn wir werden unsere Arbeit einem fremden Kurs präsentieren.
Tatsächlich, nachdem wir den Besuch eines netten Reporters inklusive Präsentation überstanden haben, geht es über zur Präsentation in der Schulgemeinde. Wir ernten viel Applaus und entschließen, die Wahl der drei Repräsentanten für den Slam nun abzuhalten. Während wir wählen, lobt Marian uns weiterhin.
Dann ist leider auch schon die Stunde des Abschieds gekommen, doch ich kann sagen, wir alle haben so viel aus dem Workshop mitgenommen und ich kann nur empfehlen, als schreibbegeisterter Schüler oder Schülerin diesen Workshop wahrzunehmen.