Nach über 7 Jahren in unserem Aquarium ist jetzt einer unser beiden Axolotls gestorben entsprechend der Lebenserwartung in Gefangenschaft, die bei dieser Art übrigens maximal 8 bis 12 bis (- 20) Jahre beträgt.
Man sollte Axolotls auf keinen Fall alleine halten, kann aber auf der anderen Seite nur gleichgroße Tiere gemeinsam halten, da sonst die kleineren von den größeren Tieren angefressen werden. Nina Stahlschmidt, ehemalige Abiturientin am ASG und lange in der Teich-AG aktiv, konnte helfen. Sie hält und züchtet seit mehreren Jahren Axolotls. Im Tausch gegen unser großes, einsames Tier bekamen wir ein Pärchen kleinerer Tiere: Ein helles und ein dunkles Exemplar.
Von Natur aus sind Axolotl grau oder braun marmoriert. Bei unseren weißen Tieren handelt es sich um sogenannte „Weißlinge“. Da ihnen bestimmte Farbstoffe fehlen, erscheinen sie hell. Es sind aber keine echten Albinos, sondern sie sind nur „teilabinotisch“, daher die schwarzen Augen und die dunklen Flecken auf der Oberseite. Zwei Weißlinge paaren sich zwar, auch schlüpfen die Larven, nach wenigen Tagen sterben sie aber aufgrund eines genetischen Defektes alle ab. Man benötigt zur Nachzucht also auf jeden Fall ein dunkles Tier. Mit Glück können wir jetzt also Gregor Mendel und seine Regeln am lebenden Objekt beobachten.
Axolotl, ein Tier mit ganz besonderen Merkmalen und Fähigkeiten
Der Axolotl (Ambystoma mexicanum) ist ein aus Mexiko stammender nachtaktiver Querzahnmolch. Sein Name leitet sich aus dem Aztekischen ab und bedeutet „Wassermonster“ oder „Wasserspiel“. Axolotl stellen zwar keine besonderen Ansprüche an die Wasserqualität, sie bevorzugen jedoch Wassertemperaturen von 17-22ºC, so dass wir extra eine Kühlung anschaffen mussten, um die Tiere artgerecht zu halten. Zwei biologische Besonderheiten zeigen die Tiere:
Neotenie – als Larve geschlechtsreif
Der Axolotl verbringt sein ganzes Leben im Wasser und wird als Larve mit Beinen und Kiemen ohne eine Metamorphose (Verwandlung von der Larve zur Imago) geschlechtsreif.
Axolotls regenerieren ganze Körperteile – wenn wir das auch könnten!
Eine Besonderheit des Axolotls ist seine Fähigkeit zur Regeneration ganzer Körperteile. Sie ermöglicht es ihm nicht nur Bindegewebe neu zu bilden, sondern auch Rückgrat, Herzmuskelzellen und sogar Nervenzellen, sowie ganze Gehirnteile oder Extremitäten zu regenerieren.
Dr. L. Erbeling