„Ich hab‘ mich voll erschrocken!“ und „Wir haben genau reingepackt!“ hieß es letztens in unserer Biologie-Stunde, als zwei Schülerinnen mit zerknautschtem Gesicht den Bioraum betraten. Das, was sie in einer großen roten Fleischkiste herbeischafften, überraschte nicht nur sie, sondern den gesamten Kurs…
– RINDERHERZEN –
Einige Minuten vorher hatten sich die zwei Schülerinnen dazu bereit erklärt, im Auftrag von Herrn Erbeling „Material“ zu holen. Womit sie in dem Moment allerdings nicht gerechnet hatten, war, dass es sich bei dem Material um 15 große Rinderherzen mit einem durchschnittlichen Gewicht von 2,1 kg handelte.
Zu dem Zeitpunkt beschäftigten wir uns im Biologieunterricht mit dem Thema Sport und so bot es sich an, das Herz – als Motor des gesamten Körpers und somit aller Bewegungen – einmal genauer unter die Lupe zu nehmen. Nachdem wir uns ausführlich den Aufbau eines Herzens angeschaut und diesen mit Hilfe eines Tafelbildes festgehalten hatten, ging das Sezieren endlich los. Mit 8 Arbeitsblättern gewappnet, die sowohl den Bau eines Herzens, als auch eine detaillierte Anleitung zur eigentlichen Präparation beinhalten, konnte dann nichts mehr schief gehen.
Nachdem die nötigen „Werkzeuge“ zusammen gesucht waren, machten wir uns alleine bzw. zu zweit daran, den Speck des Herzens mit einem Skalpell zu entfernen, damit uns der Rest der Präparation nicht so schwer fiel. Während sich einige wie grobe Metzger verhielten, versuchten andere mit Gefühl ihre Aufgabe zu erledigen.
Ich schwanke gerade zwischen Faszination und Ekel,
gab uns eine Mitschülerin zu verstehen, während sie versuchte den hartnäckigen Speck zu entfernen. Mit blutbeschmierten Handschuhen schauten wir uns anschließend das Innere des Herzens einmal genauer an. Voller Tatendrang trennten wir dazu das Herz in der Mitte durch. Man kann sich bestimmt vorstellen, dass das bei der unhandlichen Größe gar nicht so einfach war.
Den vorher besprochenen Aufbau eines Herzens konnten wir dann gut auf unser Präparat anwenden und den verschiedenen Herzklappen, Kammern, Venen und Arterien ihre Namen zuordnen.
Aorta – dick wie ein Gartenschlauch
Das Ende der Schulstunde kam immer näher und somit lag eine gelungene und äußerst spannende Präparation bereits hinter uns.
Lisa Rademacher, Efa (Biokurs Dr. L. Erbeling)